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Hamburg: Westfield-Überseequartier eröffnet – Todesstoß für die Innenstadt?
Apr 9, 2025
Westfield-Eröffnung
Wie Hamburgs neuer Shopping-Tempel die Innenstadt unter Druck setzt
Das Westfield Überseequartier hat am Dienstag in der HafenCity eröffnet – nach acht Jahren Bauzeit, mehrfach verschoben und von Skandalen überschattet. Händler blicken gespannt auf das, was kommt.
Mitten in der HafenCity hat am Dienstag das Westfield Überseequartier eröffnet – ein Einkaufszentrum, wie es Deutschland selten gesehen hat. Auf dem Gelände stehen dreizehn Gebäude, darin 580 Wohnungen, über 8000 Arbeitsplätze entstehen und ein Kreuzfahrtterminal. Das Herz des neuen Quartiers bildet das Shoppingcenter mit 170 Läden, einige Ketten eröffnen nur dort ein Geschäft.
Die Bauzeit geriet zur Zerreißprobe. Dreimal verschob der Bauherr URW die Eröffnung innerhalb von zwölf Monaten. Die Kosten kletterten von geplanten 860 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Ein Jahr später als geplant geht das Center nun an den Start. Allein die Verzögerungen verursachten Kosten in Milliardenhöhe. Und: Das Projekt kostete Menschenleben. Fünf Bauarbeiter verstarben auf der Mega-Baustelle. Laut dem "Spiegel" habe es gravierende Sicherheitsmängel auf der Baustelle gegeben.
Jahrelanger Stillstand beim Westfield
Schon die Planungsphase zog sich. Der Senat beschloss bereits 2003, dass die HafenCity ein starkes kommerzielles Zentrum braucht. Erste Investoren traten an, ein Konsortium unter Führung der ING-Bank hob 2008 die Baugrube aus. Dann kam die Finanzkrise – das Projekt stoppte, sieben Jahre lang klaffte ein Loch im Quartier. Der damalige Bürgermeister Olaf Scholz brachte URW 2014 als neuen Bauherrn an den Tisch, nachdem sich zuvor andere Investoren aus dem Projekt zurückgezogen hatten. Um URW zu überzeugen, stimmte Scholz zu, die geplante Verkaufsfläche für den Einzelhandel zu verdoppeln. Heute wirft ihm das mancher als Fehler vor. Denn der XXL-Einkaufstempel erhöht den Druck auf die Innenstadt-Händler.
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