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"Insolvenz" der USA? Ökonom Hans-Werner Sinn sieht Risiko der US-Pleite
Apr 15, 2025

"Gefährlich nahe"

Der Wissenschaftler rechnet mit Donald Trump und Friedrich Merz ab. Im Zoll-Streit hat er einen bemerkenswerten Rat an die EU.
Hans-Werner Sinn ist für meinungsstarke Analysen bekannt. Und er liebt Untergangsszenarien. In der Euro-Krise hatte der Ökonom das Anleihe-Programm der Europäischen Zentralbanken (EZB) scharf kritisiert. Jetzt analysierte der frühere Präsident des ifo-Instituts die Risiken der USA im Zollstreit und warnt bei einer Veranstaltung an der Universität Luzern: "Die USA kommen einem Default, einer Insolvenz, gefährlich nahe. Dieses Thema ist jetzt auf dem Tisch, und nicht in erster Linie die Zölle", sagte Sinn der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Der Grund für seine düstere Prognose: Längst geht es laut Sinn im Handelsstreit zwischen China und den USA um mehr als um Zölle. In dem von US-Präsident Donald Trump entfesselten Konflikt gehe es um Geopolitik und Machtverteilung. So reagierte China nicht nur mit Gegenzöllen. Schließlich ist China mit US-Schuldpapieren in Höhen von rund 800 Milliarden Euro der größte Gläubiger der USA. Im Handelskonflikt hat China auch US-Anleihen in großem Stil verkauft. Das lässt die Zinsen für US-Papiere steigen.

"Hat mich vom Hocker gehauen"

"Die Gedankenspiele der Präsidentenberater besagen, dass die institutionellen Inhaber der US-Staatspapiere zu Umschuldungen gezwungen sind und dann auch noch besteuert werden sollen. Das hat mich vom Hocker gehauen", sagte Sinn weiter. Das Fazit des Ökonomen: "Den USA scheint das Geld auszugehen. Die Gläubiger fliehen."
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